„Hochstabler“ 2024 – Bleibt alles anders

19.03.2024 CJD Rostock « zur Übersicht

Im Rahmen der Kulturwoche feierte auch der „Hochstabler“, der junge Literaturwettbewerb des CJD, seinen Höhepunkt. Zum Thema „Fasse dich kurz“ freuten wir uns über ein Bündel höchst unterschiedlicher Texte. Erneut fanden sich unter den Einsendungen dem Wettbewerb treue Schreibende sowie zahlreiche Neulinge. Die Jury – Dr. Anne Blaudzun (Redakteurin bei RISSE – Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern), Katrin Möller-Funk (Leiterin des Kempowski-Archivs) und Henrik Kuhlmann (Dramaturg am Volkstheater Rostock) – kürte drei Finalistinnen, die sich wie folgt platzierten:

Platz 1 – Emma Schubert (8b) „Ein Gespräch in Gedanken“ und „Sehen“

Mit ihren beiden Texten überzeugte Emma mit originellen Ideen und kreativem Spiel mit Zeiterfahrungen, literarischen Formen im Allgemeinen und Pronomen im Besonderen. Prämiert wird ebenso ihr anspruchsvolles Gedicht „Sehen“, welches die Liebe zur Schwester thematisiert und einen starken Selbstausdruck der lyrischen Sprecher:in aufweist.

Platz 2 – Klara Lehmann (12d) „Ein Brief von oben – Sprache sagt alles“

Dem „Hochstabler“ lange verbunden und weder als Autorin noch als Moderatorin wegzudenken, konnte sich auch dieses Mal wieder Klara über eine Platzierung freuen. Mittels der Chatform wagt sich ihr Text in formal mutige Gefilde. Ihre intertextuellen Bezüge, etwa zu Douglas Adams, zeugten von Klaras handwerkliche Versiertheit und stießen auf große Begeisterung.

Platz 3 – Marta Prenzlau (9d) „Erinnerungen“

Sprachlich auf hohem Niveau und mit erstaunlicher fachlicher Expertise erzählt Marta die Geschichte eines jungen Mädchen im Spielzeug-, genauer Puppenfertigungsmilieu des frühen 20. Jahrhunderts. Ihre Einbindung historischen Kontexts, wie dem 1. Weltkrieg, gelingt mühelos und so zeichnet sie ein äußerst realistisches Bild damaliger Verhältnisse. Preiswürdig befand die Jury überdies ihren Mut, den vorgegebenen quantitativen Rahmen zu sprengen, was unter der Maßgabe des diesjährigen Themas ausnahmsweise zu belohnen war.

Ohne Autor:innen keine Balladen, keine Dramenszenen, keine Theaterstücke! Daher war es nur folgerichtige Konsequenz, die Preisverleihung des „Hochstablers“ mit in den Abschlussabend der Kulturwoche einzubinden. Ein Novum, das unseren Literaturwettbewerb endgültig im breiten Spektrum der Kulturwoche etabliert. Gleichwohl gilt: bleibt alles anders. Ab kommendem Jahr firmieren wir unter neuem Namen: YOUNG POETS! Und da nach dem Schreiben vor dem Schreiben ist, freuen wir uns jetzt schon auf Einsendungen zum nächsten Thema: Lass es sein!

 

Jan Willert & Daniela Albrecht