Sportunterricht einmal anders

29.08.2021 CJD Rostock « zur Übersicht

Die nun schon sehr lang anhaltende Coronasituation bescherte unseren Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern vor allem eines: stundenlanges Sitzen vor den PCs und Laptops. Dass das für unseren Bewegungsapparat nicht gut sein kann, merkte sicherlich der eine oder andere an auftretenden Rückenschmerzen, Nackenverspannungen oder dem mittlerweile anerkannten Krankheitsbild des Mausarms (Schmerzen besonders in der oberen Extremität durch die stundenlange Haltung & Bedienung von Computermäusen). Nach den Ferien dürfen nun endlich alle wieder auch im Sportunterricht der körperlichen Ertüchtigung nachgehen. Da wir uns coronabedingt in den sogenannten „Anschlusswochen“ befinden, in denen Lernrückstände aufgeholt werden sollen, dachten sich die Lehrer des Sportbereiches, dass es Zeit wäre für ein alternatives Bewegungsangebot, fernab von der klassischen Leichtathletik oder dem allseits beliebten Hüftaufschwung an der Reckstange. Die Idee für ein Selbstverteidigungsprojekt ward geboren, aktuell nehmen drei Klassen daran teil. In Kooperation mit der Karateschule Weber erlernen die jungen Frauen bei Karatetrainerin Catharina Weber nicht nur selbstbewusstes Auftreten, sondern auch erste Verteidigungsaktionen wie den „Age Uke“ (Abwehr zum Kopf) oder den „Oi Zuki“ (gerader Faustschlag). Immer wieder dröhnt dabei unvermittelt - zunächst zaghaft, dann immer lauter werdend - der „Kiai“ (Kampfschrei) durch die heiligen Sporthallen.

Schwere Zeiten bergen auch immer wieder den Schatz, neue Wege zu entdecken. So ist dieser alternative Sportunterricht für alle Seiten eine großartige Erfahrung, die in potentiell gefährlichen Situationen vielleicht sogar lebensrettend sein kann. Vielleicht probiert ihr mit eurer Klasse also auch einmal eine neue Bewegungsform aus, die am Ende möglicherweise auch der Schlüssel zu einem neuen Hobby sein könnte. Sprecht dazu gern euren Sportlehrer an, denn nach der bewegungsarmen Coronazeit tut jede Bewegungsform nicht nur eurem Körper, sondern auch der Seele unendlich gut.

Tina Schenkel