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06.04.2022 CJD Rostock « zur Übersicht

Am ersten April 2022 um 11.30 Uhr war es soweit. Viktoria und Anastasia Chebanova aus Charkov (Ukraine) konnten ihr neues Quartier im Internat der CJD Christophorusschule Rostock beziehen.

Lehrer, Hausmeister und Schüler des CJD haben Hand in Hand gearbeitet, um alles rechtzeitig fertig zu bekommen. „Alles hat wunderbar geklappt“ sagt Frau Sigrun Richter, Koordinatorin und Russischlehrerin am CJD. Noch vor zwei Wochen war die Wohnung eine Baustelle. Dann bekamen die Handwerker Corona. Dafür sind dann die Hausmeister eingesprungen und buchstäblich über sich hinausgewachsen. Sie haben selbst Fußboden verlegt und Wände gestrichen. Die Schulleitung, die Mitte März entschieden hatte, die beiden Ukrainerinnen aufzunehmen, hat einen Hilfeaufruf an die Eltern der SchülerInnen gestartet. In einer großen Welle der Hilfsbereitschaft wurden durch die Eltern der SchülerInnen innerhalb kürzester Zeit Betten, Sofa, Tische, Schrank und vieles mehr gespendet. Alles wurde aufgestellt, Betten bezogen und liebevoll eingerichtet. Der Tisch war mit Ostereiern, Osterhasen und einem Blumenstrauß dekoriert. Für eine kleine Willkommensfeier hatten eine Schülerin und ein Schüler der 11. Klasse extra Kuchen besorgt. Bei Kaffee und Kuchen wurde von den Hausmeistern noch das letzte Möbelstück, ein Schrank, hereingetragen und aufgestellt.

Viktoria und Anastasia Chebanova (Mutter und Tochter, 45 bzw. 22 Jahre alt) haben am 7.3. unter akutem Bombenbeschuss ihre Heimatstadt verlassen und konnten nur das Notwendigste mitnehmen. Am 12.3. sind die beiden mit je einem kleinen Rucksack in Rostock angekommen und wurden zunächst provisorisch untergebracht.

Der Kontakt zum CJD wurde über den Vater eines Schülers des CJD Christophorusschule hergestellt. Es gibt eine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Valentin, Ehemann und Vater von Viktoria bzw. Anastasia. Er musste als Mann zurückbleiben und hält sich Tag und Nacht an seinem Arbeitsort, der Akademie der Wissenschaften in Charkov, auf. In das Haus der Familie kann er nicht zurück, da es dort wegen starkem Raketenbeschuss zu gefährlich geworden ist. Am Institut organisiert er einen Notbetrieb, muss sich wegen Bombenbeschuss allerdings derzeit meist im Keller aufhalten.

Anastasia ist studierte Übersetzerin (Russisch / Ukrainisch / Englisch). Viktoria ist ausgebildetet Köchin und Konditorin und hat dann später Biologie studiert und in einer Bibliothek gearbeitet. Beide würden gern eine Arbeit aufnehmen.

 „Wir sind dem Direktor Herrn Kästner, Frau Richter und allen beteiligten Lehrern, Hausmeistern, Schülern und Eltern des CJD sehr, sehr dankbar für die wunderschöne Wohnung, für die Gastfreundschaft und für den warmherzigen Empfang. Für uns ist das CJD nun zu einem Zuhause in Deutschland geworden“ sagt Viktoria mit einer Träne im Auge.